Ein Austausch- und Begegnungsprogramm der Malteser Jugend der Diözese Würzburg
Wie alles begann
Die
Malteser Jugend im Bistum Würzburg ist seit
1991 in der europäischen Malteser Jugendarbeit aktiv. In den Anfangsjahren standen vor allem die materielle Unterstützung der nationalen Malteser Jugendorganisationen Osteuropas (Schwerpunkt Rumänien und Ungarn) im Mittelpunkt.
Im Jahr
1994 wurden diese Aktivitäten im diözesanen Aktionsprogramm unter dem Namen
„Projekt Regenbogen – Kinder für Kinder“ zusammengefasst und beschlossen. So ist seither die jährliche Kinderkleideraktion ein fester Bestandteil des Jahresprogramms.
Schon bald (1992) erkannten wir, dass die materielle Unterstützung zwar weiter dringend notwendig ist, jedoch auch in den Auf- und Ausbau bestehender Malteser Jugend Organisationen investiert werden sollte. Hierbei ging es nicht nur um Geld,
sondern vor allem auch um den
Wissenstransfer, die Aus- und Weiterbildung von Multiplikatoren und die Schaffung von Austausch- und Begegnungsprogrammen.Die Schaffung des
Eurocamps sowie die konsequente Unterstützung unserer rumänischen Partnerorganisation, der Tineretul Maltez din Romania, bei der Ausbildung von Gruppenleitern und Gruppenleiterinnen und Teamtrainern und -trainerinnen sind seit
1996 der Kern des „Projekt Regenbogen“.
Die konkreten Ziele der Eurocamps:
Vernetzung der Multiplikatoren der nationalen Malteser Jugendorganisationen in Europa durch:
•
Kennen lernen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, ihrer unterschiedlichen
Lebenswelten/-stile sowie des sozialen Umfelds. Kennen lernen der jeweiligen
nationalen Kultur und Religionen/Konfessionen durch gemeinsames Erleben von
Aktivitäten sowie das Knüpfen von persönlichen Kontakten.
•
Demokratie und Verantwortung einüben durch die gemeinsame Verantwortung
für das Lager (Platz, Ordnung, gemeinsame Dienste, Lagerregeln, etc.) bis hin zur
Planungsverantwortung und Mitbestimmung für einzelne Programmteile der
gemeinsamen Eurocamp-Lagerwoche.
•
Kennen lernen der Situation Jugendlicher in den verschiedenen
Teilnehmernationen (Bildungssystem, Chancen zur Selbstverwirklichung).
•
Zukunftsperspektiven entwickeln durch Erfahrungsaustausch (Foren, Workshops,
Diskussion) und Vereinbarung gemeinsam umsetzbarer Projekte und Aktionen.
•
Kennen lernen der nationalen Malteser Arbeit, der nationenspezifischen
Arbeitsschwerpunkte und deren inhaltliche Ausgestaltung (Aufbau und
Organisation) sowie der nationalen Regularien und der Möglichkeiten der
individuellen Partizipation am Verbandsgeschehen auf den verschiedenen
Organisationsebenen.
•
Kommunikation der Arbeitsergebnisse in die nationalen Malteser Gemeinschaften
durch Nutzung der zur Verfügung stehenden Medien, wie zum Beispiel: lokale
Presse, Radio und Fernsehen des Gastlandes, Berichte in den nationalen Malteser
Publikationen sowie der Lagerwebsite www.euro-camp.org.
Was heute notwendig ist:
Mittlerweile sind fast alle unsere Partner Mitglieder der europäischen Union (Ausnahmen: Ukraine, Serbien und Albanien). Die Zeit der Kleiderspenden ist (fast) vorüber und wir stehen vor der Herausforderung die bestehende Arbeit in den Partnergliederungen auf sichere wirtschaftliche und zukunftsweisende zu stellen - hierbei sind wir auf jede mögliche Unterstützung angewiesen!
Was bisher erreicht wurde:
Seit 1997 finden die Eurocamps in den verschiedenen Ländern Europas statt. An den vergangenen zehn Lagern haben rund 700 junge Erwachsene aus
Rumänien, Ungarn, Serbien, Polen, Litauen, Lettland, Slowakei, Ukraine, Tschechien und
Deutschland die Chance zur Teilnahme erhalten. In diesem Jahr wird das Lager erstmalig in Litauen stattfinden.
Präsentation der Kleingruppenarbeit zum Thema Demokratie
und Toleranz im Eurocamp 1998 in Halaszi/Ungarn
Workshoparbeit "Wir in unserer Heimat" beim Eurocamp 2001 in Sfintu Georghe/Rumänien
Was bringt´s?Auf diese Frage gibt es viele Antworten, zwei Teilnehmer bringen es jedoch auf den Punkt:
• „Europa hat nur eine Zukunft mit den Menschen in Europa, und die müssen sich
kennen und verstehen lernen, dies hat mir meine Mitarbeit beim Eurocamp
eindrucksvoll vermittelt.“ (Stefan Rumpel, Gruppenleiter aus Grafenrheinfeld,
Deutschland).
• „Ich habe für die Teilnahme am Eurocamp gerne meinen Jahresurlaub geopfert. Mir
ist der internationale Austausch wichtig, so kann ich mit den Realitäten in meinem
Heimatland und in unserem dortigen Straßenkinderprojekt umgehen. Das
Eurocamp gibt mir hierzu die notwendige Kraft.“ (Mihaly Denes, Gruppenleiter in
Sfintu Gheorghe, Rumänen).