Beschäftigung - Fähigkeiten sinnvoll einsetzen
Beschäftigung mobilisiert verschüttete Fähigkeiten und führt zu selbst verantwortetem Leben. Sie stärkt das Selbstwertgefühl, strukturiert den Tagesablauf und führt darüber hinaus zu eigenem Einkommen.
Im Wesentlichen lassen sich vier verschiedene Beschäftigungsfelder identifizieren:
Nachbarschaftshilfen mit den Arbeitsfeldern Wartung, Instandhaltung, Renovierung; Werkstatt und Lagerhaltung; Hausmeisterdienste; Waschküche; Gartenpflege; Unterstützung und Betreuung behinderter Mitbewohner.
Beschäftigung in Betrieben und Einrichtungen, wie z.B. im Heidelberger Zoo, im Radhof, im Recyclinghof, bei der Müllabfuhr und Stadtreinigung, in Baumärkten, in Schulen, Kindergärten und Sportanlagen, in Kliniken und Krankenhäusern.
Hierbei handelt es sich um Aufgaben wie Assistenz für Hausmeister, Gartenpflege, Fahrradreparatur, Müllsortierung, Hilfe bei der Tierpflege etc.
Freizeitgestaltung, die vor allem auf die Menschen abzielt, die als arbeitslose ALG- II-Empfänger, als Rentner oder als Bezieher von Grundsicherung ihren Tag sinnvoll gestalten wollen.
Neben dem OBDACH-Treff hat sich das gemeinsame Kochen in einer Kochgruppe gut etabliert. Konkret geplant werden derzeit weitere Initiativen: regelmäßige Fahrradausflüge in die nähere Umgebung.
T-TIME
Fester Bestandteil unseres Angebots ist die sogenannte T-TIME jeden Mittwochnachmittag - Zeit, um was zu TUN. Dies ist ein Treffpunkt für die Betreuten, um verschiedene Dinge in der Gruppe zu machen. Nach Wunsch wird gemeinsam gebastelt, gekocht, gespielt oder gemalt. In gemütlicher Atmosphäre macht dies allen Freude und es sind schon einige Kunstwerke entstanden, wie ein Kochbuch und Gemälde für Kunstauktionen.
Die Beschäftigungsformen nehmen Rücksicht auf vorhandene Fähigkeiten und versuchen diese zu vertiefen durch:
- Einüben der Zusammenarbeit in einer Freizeitgruppe, im Arbeitsteam und mit Bewohnern
- Erlernen des Haushaltens mit den verfügbaren Mitteln und Materialien
- Erlernen, eigene Interessen zu artikulieren und gleichzeitig Bedürfnisse anderer anzuerkennen
- Übernehmen neuer und ungewohnter Aufgaben
Ziel der Projekte: Soziale Integration ...
Die Projekte dienen der sozialen Integration. Mit ihnen wird zunächst angestrebt, Sauberkeit, Hygiene, Ästhetik, Freundlichkeit im eigenen Wohnbereich und dessen Umfeld zu verbessern. Es geht aber auch darum, Wohnungen von Mitbewohnern mitzugestalten, um deren Lebensqualität zu erhöhen. Die Aktivitäten der Arbeitsgruppe zur Verbesserung der Wohnumgebung wirken stimulierend auf die Bewohner selbst. Es konnte beobachtet werden, dass ihre diesbezüglichen Initiativen zunahmen und intensiver wurden.
Ein mittelbares Ziel ist es, das soziale Umfeld der Beschäftigten zu verbessern und so neue Zuversicht, neues Selbstvertrauen und neuen Lebensmut aufzubauen. Sie achten verstärkt auf sich selbst, ihr Äußeres, ihr Befinden und ihre Gesundheit. Sichtbarer Ausdruck ist ihr äußeres Erscheinungsbild und ihr Auftreten, auch im Umgang mit Fremden, z. B. Hausverwaltern und Handwerkern. Als höchst erfreuliche Folge solch positiver Erfahrungen vermindern sich Abhängigkeiten, insbesondere vom Alkohol. Einige der mitarbeitenden Betreuten sind seitdem „trocken“.
...und verbessertes Sozialklima
Die Anerkennung des Geleisteten fördert die gegenseitige Achtung. Es sind wachsende Toleranz und Verständnis für Schwächen von Mitmenschen zu beobachten. Aggressivität im Umgang miteinander wird durch Humor oder Ironie ersetzt. Das insgesamt verbesserte "Sozialklima" entlastet die Sozialarbeiter und gibt ihnen mehr Zeit für besonders schwierige Fälle.
Illusorisch wäre es allerdings, keine Konflikte opder Rückschläge zu erwarten. So entwicklen sich auch in unseren Gruppen immer wieder Dynamiken, die der Vermittling durch Kollegen und Sozialarbeiter bedürfen. Im Allgemeinen wächst aber bei der Verfolgung eines gemeinsamen Ziels das Verständnis füreinander und die Geduld miteinander.