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Mit einer Fläche von 375.000 ha ist der Patuca-Nationalpark der größte zusammenhängende tropische Regenwald in Mittelamerika und bildet eine wichtige Verbindungsbrücke für bedrohte Tierarten, darunter seltene Frosch-und Vogelarten, Ozelot, Tapir und Faultiere. Anfang 2013 gab es eine ornithologische Sensation, als Parkmitarbeiter ein Nest mit Jungvögeln der sagenumwobenen Harpyie, dem größten Adler der Erde, entdeckten.
(Foto: Barbara Baumgartner)
Jedoch ist diese Vielfalt durch fehlende Einkommensquellen, daraus resultierende Armut und mangelnde Bildung der Bevölkerung bedroht. Die Folge: der Nutzungsdruck auf den Regenwald in Form von Brandrodungen und Umwandlung in Ackerflächen steigt stetig an. Die Menschen leben an der Armutsgrenze, Honduras gehört zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas (60% der Menschen gelten als arm). Um den Druck auf den Regenwald zu mindern gilt es, in den Pufferzonen rund um die wertvollsten Waldgebiete des Nationalparks den Nutzungsdruck zu senken: durch alternative Einkommensmöglichkeiten und biologischen, naturverträglichen Anbau in Agroforstsystemen.
Bio-Kakao rettet den Regenwald
Anfang 2013 startete ein Projekt zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes und gleichzeitig der Einführung alternativer Einkommensquellen für die Bevölkerung. In Zusammenarbeit mit der Bevölkerung und der Partnerorganisation Ascociación Patuca wird Bio-Kakao und Kaffee angebaut. Die Bauern werden fachlich beraten und können ohne Waldrodung in Agroforstsystemen Bio-Kakao anbauen. Bereits gerodete Flächen von ca. 70 ha dienen als Pflanzgrund für die Mischkulturen aus Bananenstauden, Frucht- und Waldbaumarten, in deren Schatten biologischer Kakao und Kaffee angepflanzt wird.
(Foto: Asociación Patuca)
Doch damit nicht genug. Es wird eine Kooperative gegründet, in der sich die Patuca-Bauern zusammenschließen können, um ihren besonderen Kakao selbständig zu verarbeiten und zu vermarkten. Damit wird der Nutzungsdruck auf den Nationalpark reduziert und den Menschen ein sicheres Einkommen ermöglicht.
Schneeballeffekt im Regenwald?
Das praxisorientierte Wissen um den ökologischen Kakao-Anbau wird dabei „von Bauer zu Bauer“ weitergegeben. Jeder „Promoter“ bildet 10 weitere Bauern aus. Die Menschen helfen sich gegenseitig und werben gleichzeitig neue Kakao-Produzenten an. Schritt für Schritt wird der Regenwald entlastet. Eine positive Aufwärtsspirale wird in Gang gesetzt.