Hunger bekämpfen durch angepassten Landbau
Die Bauern in der Kagera-Region im Nordwesten Tansanias leiden in den letzten Jahren häufig unter Ernteausfällen. Lang anhaltende Dürreperioden, gefolgt von Überschwemmungen durch plötzliche Sturzregen sowie nährstoffarme Böden erschweren die Arbeit der Landwirte. 1998 hat Kolping Tansania in dieser Region deshalb begonnen, die Bauern bei der Umstellung ihrer landwirtschaftlichen Betriebe zu unterstützen. Um Ernteausfälle zu verhindern, müssen ganz unterschiedliche Maßnahmen getroffen werden:
- Der Einsatz von verbessertem, weitgehend schädlingsresistenten Saatgut, das den schwierigen Witterungsbedingungen trotzt
- Schutzmaßnahmen im Anbaugebiet, so dass die beackerten Flächen weniger anfällig für Trockenheit oder Regenzeiten sind (z.B. durch mullchen oder terrassieren)
- Weiterbildungskurse, in denen die Landwirte Methoden des angepassten Landbau erlernen
Der Einsatz von verbessertem Saatgut und die Durchsetzung neuer Anbaumethoden haben in der Kagera-Region bereits große Erfolge gezeigt. Auch andere Gebiete in Tansania und sogar über die Grenzen hinaus in ganz Ostafrika sind bereits auf diesen effektiveren Landbau umgestiegen. Dies führt zu einem regen Austausch zwischen den partizipierenden Bauern, von dem alle profitieren: Neue Methoden können erörtert und Schwierigkeiten
frühzeitig besprochen werden.
Ein zusätzlicher Effekt ist, dass die Bauern durch die überregional entstehenden Freundschaften Selbstbewusstsein entwickeln und sich eine Lobby verschaffen. Dadurch sind schon Verbindungen für die gemeinsame Vermarktung von Nahrungsmitteln und zur Verarbeitung von Rohstoffen entstanden.
Projektkosten:Für Trainingsmaßnahmen in einem Dorf ca. 250 – 350 Euro
Saatgut für ein Dorf ca. 300 – 600 Euro