"Kein Mädchen ist unerwünscht"
In Indien leben im Alter bis sieben Jahren 7,1 Millionen Mädchen weniger als
Jungen. Und die Tendenz ist steigend! Grundsätzlich sind Mädchen und Frauen in der indischen Gesellschaft stärker benachteiligt als das männliche Geschlecht.
Mit ihrem
Projekt "Kein Mädchen ist unerwünscht", setzt sich die Andheri-Hilfe gegen die Mädchenmorde in Indien ein. Dort werden Tausende Mädchen gezielt abgetrieben oder als Babys ermordet.
Mobile Ärzteteams reisen mittlerweile in die ländlichen Regionen und bieten die Ultraschalluntersuchung in den Dörfern an. Der Trend geht daher auch für ärmere Bevölkerungsschichten in Richtung pränatale Geschlechtsbestimmung mit anschließendem Abort, wenn ein weiblicher Fötus diagnostiziert wurde.
Die ANDHERI HILFE fördert ein UmdenkenEiner der Gründe: Mädchen gelten in vielen Gegenden des Landes als Kostenfaktor, weil sie eine hohe Mitgift in die Ehe einbringen müssen. Durch Aufklärung und Organisation der Mütter rettet die
ANDHERI HILFE neugeborene Mädchen und fördert gleichzeitig die Erwerbstätigkeit von der Frauen. So erhält eine junge Mutter bei der
Geburt einer Tochter zwei Kokospalmen und später eine Ziege, um Einkommen zu erzielen, das sie für die Erziehung und Ausbildung der Tochter einsetzen kann. Auch Mädchen sind wertvoll - dieser Bewusstseinswandel vollzieht sich langsam in den Projektdörfern und rettet Leben.
Mädchen informieren sich über ihre Rechte
1. Preis beim WDR-Kinderrechtepreis 2012
für das Projekt "Kein Mädchen ist unerwünscht"
Mit ihrem Projekt zum Schutz der Mädchen gewinnt die
ANDHERI HILFE den 1. Preis beim WDR-Kinderrechtepreis 2012.
Der
"WDR-Preis für die Rechte des Kindes" wird seit 1996 alle 2 Jahre an Organisationen aus NRW verliehen, die sich für die Umsetzung der UN-Kinderrechte-Konvention einsetzen. Schirmherr und Mitglied der Jury ist Wolfgang Niedecken von BAP.
Die Jury hob in Hinblick auf das Projekt der Andheri-Hilfe hervor, dass das Recht auf Leben das grundlegendste Kinderrecht ist und die Initiative den Blick auf die nach
wie vor große Benachteiligung von Mädchen weltweit richtet. Weiter lobte die Jury den strukturellen Ansatz und den langen Atem des Projektes.
Die offizielle Verleihung findet am 23. September im Rahmen des traditionellen Festes zum Weltkindertag in Köln statt. Neben Schirmherr Wolfgang Niedecken gehörten der Jury der WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz und mehrere Fachleute von Kinderorganisationen an. Daneben wurden die Preisträger von einer gleichberechtigten Kinderjury aus kompetenten Kindern zwischen neun und zwölf Jahren ausgewählt.