Quelleinfassungen in Ruanda
Das Base-Kiryango-Tal liegt in der Südprovinz der Republik Ruanda und zählt 25.000 Einwohner. Davon sind knapp 50% Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Im Projektgebiet ist die Verbesserung der Trinkwasserversorgung ein elementares Ziel, denn die ortsansässige Bevölkerung leidet unter einer hohen Zahl an wasserbedingten Erkrankungen, die häufig auch tödlich enden. Die Sterblichkeit der unter 5-jährigen Kinder beträgt ca. 20%.
Mit dem Ausbau von 23 bislang ungeschützten
Quellen und der Wiederherstellung der vier beschädigten Quellen kann mindestens 12.500 direkt im Einzugsgebiet lebenden Menschen dauerhaft eine sichere und gesundheitlich einwandfreie Wasserversorgung garantiert werden.
Quelleinfassung ist die unter den bestehenden Bedingungen vor Ort technisch einfachste und kostengünstigste Variante der Wasserversorgung. Ziel ist, die Quellen der Projektregion so zu befestigen, dass sauberes Trinkwasser ganzjährig entnommen werden kann.
Hilfe zur Selbsthilfe - Einfachtechnologie der QuelleinfassungenDie Durchführung der erforderlichen Arbeiten wird von einer etablierten Projektorganisation der Deutschen Welthungerhilfe vorbereitet, begleitet und überwacht. Mit Ausnahme eines PVC-Rohrs (dient als Filter) und einiger Kilogramm Zement pro Quelle sind alle zu benutzenden Materialien für eine Quelleinfassung lokal verfügbar. Die bauliche Erstellung kann zum überwiegenden Teil durch die lokale Bevölkerung selbst geleistet werden.
Die ortsansässigen Handwerker erhalten die notwendigen Schulungen in Bezug auf Hygiene und Wartungsarbeiten, welche strikten Standards unterliegen.
Vorteile der QuelleinfassungenNeben den günstigen Kosten für die Erschließung sicheren Trinkwassers gibt es weitere Vorteile:
Der Betrieb der Anlagen bedarf keiner Energiezufuhr. Damit entfallen alle laufenden Kosten, die bei Förderung von Wasser aus Brunnen und - mehr noch - beim Betrieb von Wasserleitungen auftreten würden. Damit gibt es keine Hindernisse bei der Nutzung vor allem für die ärmeren Teile der Bevölkerung, da keine Gebühren erhoben werden müssen.
Die Nutzung der gesicherten Quellen ist weitestgehend wartungsfrei (ganz im Gegensatz zu Brunnen und Leitungssystemen), vor allem gibt es im Regelfall keinen Reparaturbedarf. Die regelmäßige Säuberung der Entnahmestellen und die Sicherung ihrer ordnungsgemäßen Handhabung kann ohne Schwierigkeiten durch Wasserkomitees der Nutzer bewältigt werden.
Die dezentrale Struktur der Versorgung ist in idealer Weise der dezentralen Siedlungsstruktur angepasst. Die maximale Entfernung zur nächsten Wasserstelle beträgt in keinem Fall mehr als 500 Meter von den Wohnhäusern.