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In der Favela Contorno in Petropolis wohnen etwa 300 Familien mit 900 Kindern, meist in selbstgezimmerten Hütten aus Wellblech oder Pappe auf engstem Raum. In diesem Armutsgebiet wurde in den achtziger Jahren, weitgehend in Eigenleistung mit Unterstützung von Spendern, eine Schule errichtet und 1986 legalisiert, d.h. von der Stadtverwaltung als Schule der Stadt anerkannt. Dies bedeutet, dass die Stadt die Gehälter eines Teils der Lehrkräfte übernimmt und auch Unterrichtsmaterialien bereitstellt.
Die Schule versteht sich als "Schule des Lebens", d.h., dass dort auch andere Veranstaltungen der Stadtteilgemeinde wie Feste, Impfungen, Kinderwochen usw. stattfinden. Die etwa 150 Kinder der Schule werden in folgenden Gruppen unterrichtet: Vorschulkurs, Alphabetisierungskurs, 1./2. Klasse, 3./4. Klasse.
Wenige Schülerinnen und Schüler gehen nach dem Abschluss des 4. Schuljahres, dann etwa im Alter von 15 Jahren, in eine weiterführende Schule. Um diejenigen, die sich das nicht leisten können, aufzufangen, wurde in den letzten Jahren mit Unterstützung der Gesamtschule Bonn-Beuel ein Berufsschulzweig, die "Escola Tecnica do Contorno" errichtet. Dort lernen Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz erhalten haben, Maschineschreiben oder Holzbearbeitung. In der Werkstatt wird auch Lernspielzeug hergestellt. Industrieverband und Handwerkskammer unterstützen das Projekt.
Um die finanzielle Situation zu verbessern finden in Contorno Tombolas, Basare und andere Aktionen statt, die von der Bevölkerung der Gemeinde veranstaltet werden oder es werden Lebensmittel von Firmen als Spenden eingeworben.
Neben Finanzspenden für die Einrichtung der Schule, ermöglicht durch Schülerprojekte in Bonn oder Sponsorenläufe der Schülerinnen und Schüler, finanzieren die Lehrer der Gesamtschule Bonn-Beuel kontinuierlich 2,5 Lehrerstellen in der Schule. Das Jahresgehalt eines Lehrers in Contorno beträgt 1200,- Euro.