open.med - Zugang zur Gesundheitsversorgung
für Menschen ohne Versicherungsschutz

München
Trotz Versicherungspflicht haben in Deutschland viele Menschen keinen oder nur einen eingeschränkten Zugang zum Gesundheitssystem. Etwa 80.000 Männer, Frauen und Kinder leben in Deutschland offiziell ohne Krankenversicherung. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.
Doch auch mit eingeschränkter oder voller Leistungsberechtigung gibt es für viele Menschen multiple Barrieren, die sie daran hindern, ihre Ansprüche im Regelsystem wahrnehmen zu können.
Zielgruppe unserer Arbeit sind daher alle Menschen, die anderweitig keinen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben. Dazu gehören Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus, Menschen ohne Krankenversicherung, Menschen in sozialen Schwierigkeiten (Wohnungslose, Menschen mit Suchtproblematik, …) sowie Asylbewerber/innen.
In unserer niederschwelligen Anlaufstelle in München versorgen wir diese Menschen medizinisch und eröffnen ihnen in Kooperation mit Partnern durch individuelle gesundheitliche und soziale Beratung einen Zugang zu weiterführender fachärztlicher Versorgung, dem regulären Gesundheitssystem und zusätzlichen Hilfsangeboten.
Hauptziel des Projekts ist die langfristige Integration aller Klient(inn)en in die medizinische Regelversorgung. Darüber hinaus informieren wir politische Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit über die bestehenden Missstände und setzen uns für strukturelle und nachhaltige Lösungsansätze ein.
In Anspruch genommen wird das Angebot vor allem von Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus und von EU-Bürger(inne)n in schwieriger Lage, aber auch von deutschen Staatsbürger(inne)n, die sich keine Krankenversicherung leisten können. Open.med bietet zweimal wöchentlich eine offene Sprechstunde in der Anlaufstelle im Zentrum Münchens an.
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Foto: Mike Yousaf)
Zusätzlich werden separate Sprechstunden für Kinder und Jugendliche, Frauen und Schwangere sowie chronisch erkrankte Menschen angeboten. Auch können psychisch belastete oder an Depressionen leidende Menschen die Unterstützung durch eine Psychiaterin und/oder Psychologin in Anspruch nehmen.

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Foto: Mike Yousaf)
Open.med kooperiert darüber hinaus mit knapp 100 Fachärzt(inn)en, die eine Weiterbehandlung der Patient(inn)en bei komplexeren medizinischen Fragestellungen ermöglichen. Das gesamte medizinische Personal von open.med arbeitet ehrenamtlich. Das Projekt befindet sich in Trägerschaft von Ärzte der Welt, wird durch die Stadt München finanziell unterstützt und ist in ein internationales Netzwerk eingebunden.