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Hoffnung für den südlichen Amazonas-Regenwald

 
Region:Brasilien, Südamerika
Amazonas, Brasilien
Thema:Artenschutz
Infrastruktur aufbauen
Umwelt- und Naturschutz
Laufzeit:06/2006 - 
Initiator:WWF Deutschland
Standort:Standort - Google Earth
Hoffnung für den südlichen Amazonas-Regenwald
 

 


Der neue Juruena-Nationalpark-ein unverzichtbarer Mosaikstein zum Schutz des Amazonas-Regenwaldes



  

 

Jüngstes Projekt des WWF Deutschland feiert ersten Durchbruch


Das Amazonas-Becken bedeckt eine Fläche so groß wie von Lissabon bis Warschau und von Palermo bis Kopenhagen. Hier befindet sich der größte verbliebene Regenwaldblock der Erde. Es erstreckt sich auf sechs Staaten Südamerikas. Den weitaus größten Anteil hat Brasilien mit einer Landfläche größer als Westeuropa. Viele bezeichnen die Amazonas-Regenwälder mit ihrer überwältigenden Artenvielfalt zu Recht als die Kronjuwelen der Weltnatur. So konnten hier bisher zum Beispiel rund 40.000 Pflanzenarten, 427 Säugetierarten (darunter Jaguar, Ozelot, Riesenotter und Flussdelfin), 1.294 Vogelarten (darunter Kaiseradler, Tukane, Aras und Kolibris) sowie rund 3.000 verschiedene Fischarten identifiziert werden. Dabei sind viele Gebiete noch nahezu unerforscht.

Den Countdown stoppen

Für die Einen sind die Regenwälder im Einzugsgebiet des wasserreichsten Flusses der Erde ein faszinierendes Naturerbe der gesamten Menschheit. Für die Anderen sind sie seit Hunderten von Generationen ihr natürliches Zuhause. Alleine 170 unterschiedliche indigene Bevölkerungsgruppen leben hier, häufig noch auf sehr traditionelle Art und Weise.

Doch ihre Existenz ist bedroht: In den letzten Jahrzehnten sind bereits 17 Prozent der Regenwaldflächen für immer vernichtet worden. Und Abholzung, Brandrodung und andere schwerwiegende Eingriffe schreiten weiter rasant voran.

Die großen Bedrohungen sind die skrupellosen und meist illegalen Vernichtungen von Regenwäldern für die endlosen Weideflächen der Rinderrancher, die nachrückende Agrarindustrie mit ihren Hauptprodukten Soja und Mais, die Holzgewinnung, der Bergbau und die Verbauung der Flüsse mit Staudämmen. Landrechtsprobleme, vor allem in Brasilien, heizen dabei die verheerende Dynamik noch an.

Organisationen wie der WWF und viele weitere Kämpfer für diesen einzigartigen Lebensraum arbeiten ebenfalls seit Jahrzehnten daran, der Zerstörung etwas entgegen zu setzen. Und sie haben sicher noch Schlimmeres verhindert. Heute wird jedoch deutlich, dass die Anstrengungen aller Akteure noch einmal erheblich verstärkt werden müssen, um die Entwaldung zu stoppen und Entwicklung ins Positive zu wenden.

        

Was wir tun

Die internationale WWF-Organisation und die brasilianischen WWF-Kollegen arbeiten schon seit langem auf den verschiedensten Ebenen für die Rettung des Amazonas-Gebietes. Dass die brasilianische Regierung 1998 das Versprechen abgab, zehn Prozent des brasilianischen Amazonas-Regenwaldes unter Schutz zu stellen und in der Folge eines der weltweit ambitioniertesten Naturschutz- Programme ins Leben rief, ist im Wesentlichen der Initiative des WWF zu verdanken. Es handelt sich um das „Amazon Region Protected Areas Programme (ARPA), dessen Umsetzung jetzt vom WWF maßgeblich mitgestaltet wird. Am Ende sollen 50 Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie Spanien, dauerhaft geschützt sein.

Seit diesem Jahr (2006) verstärkt der WWF Deutschland sein Engagement für den Amazonas-Regenwald und übernimmt mit seinem neuen Projekt „Juruena-Nationalpark“ Verantwortung für einen wichtigen Teil des ARPA-Programmes. Der neue Nationalpark, frisch verkündet von der brasilianischen Regierung am 5. Juni 2006, hat etwa die Größe des Bundeslandes Sachsen und ist ein wichtiger Lückenschluss in einer Reihe von Schutzgebieten, die wie ein Riegel gegen die heranrückende Entwaldung fungieren sollen. Damit dieser Nationalpark seine Funktion ausfüllen kann, bevor es zu spät ist, ist jedoch noch viel zu tun. Deshalb will der WWF Deutschland hier seine Kräfte konzentrieren.

    

 

1. Expedition im Juni 2006

Gemeinsam mit Vertretern der staatlichen Naturschutzbehörde und der indigenen Verbände hat der WWF das bisher wenig untersuchte Gebiet bereist. Dabei wurde die lokale Bevölkerung mit dem Naturschutzvorhaben vertraut gemacht. Daneben hat auch ein Team von Wissenschaftlern erste Bestandesaufnahmen von Tieren und Pflanzen gemacht und so Grundlagendaten für die Erstellung eines Management-Plans gesammelt, welcher für einen funktionierenden Nationalpark unerlässlich ist.

2. Ausweisung des Gebietes

Am 5. Juni 2006 setzte die brasilianische Zentralregierung ihre Ankündigung um und erklärte das Gebiet zum Nationalpark. Jetzt müssen als Nächstes die Besitzverhältnisse innerhalb des Nationalparks reguliert werden. Das heißt, dass Flächen, die sich noch in privaten Besitz befinden, getauscht oder erworben werden müssen.

3. Erstellung eines Management-Plans

Mit seiner Hilfe werden die Einrichtung und die anschließenden, laufenden Maßnahmen für den Nationalpark strukturiert. Dazu zählen zum Beispiel: die Einteilung des Parks in verschiedene Zonen, die Festlegung des Grenzverlaufs, die Planung von Überwachungsmaßnahmen, die Entwicklung einer touristischen Infrastruktur und ein Besucherprogramm für den Park. Die nötige Aus- und Fortbildung der staatlichen Mitarbeiter wird ebenfalls im Management-Plan beschrieben.

4. Einrichtung eines Kontrollpunktes

Damit wird der Naturschutzbehörde bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine verstärkte Überwachung des Nationalparkgebietes ermöglicht. Gleichzeitig wird so ein Ausgangspunkt für weitere Maßnahmen geschaffen, die notwendig sind, um ein Funktionieren des Nationalparks zu gewährleisten.

5. Umsetzung des Management-Plans in die Praxis

Darunter fallen zum Beispiel die Markierung der Parkgrenzen, die Einrichtung der Infrastruktur und der Aufbau der Überwachung des Gebiets.

WWF-Experte zu diesem Projekt:
Michael Evers
Tel.  069 - 79144-169
evers@wwf.de
 

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