Das MedMobil in Stuttgart
Zugang zu medizinischer Versorgung
Menschen in schwierigen Lebenssituationen gehen oft nicht zum Arzt. Deshalb kommen wir zu ihnen - so zum Beispiel auch in Stuttgart, gemeinsam mit der
Ambulanten Hilfe e.V. Mit einem umgebauten Rettungswagen, der mit allem für eine medizinische Grundversorgung Nötigen ausgestattet ist.
Sozial ausgegrenzte Menschen wie Wohnungslose oder Drogenkonsument(inn)en sind zwar meistens krankenversichert. Doch sie gehen trotzdem selten zum Arzt. Weil sie schlechte Erfahrungen gemacht haben.
Weil es ihnen peinlich ist. Weil sie sich mögliche Zuzahlungen nicht leisten können. Die Folge: Medizinisch sind diese Männer und Frauen oft schlecht versorgt und leiden häufig an chronischen Erkrankungen.
Fast täglich sind wir in Stuttgart unterwegs und fahren mit unserem Ambulanzwagen zu öffentlichen Plätzen und Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe. Unsere Ärztinnen und Ärzte bieten allgemeinmedizinische Untersuchungen an, verteilen sterile Spritzen und Kondome und informieren darüber, wie sich Krankheiten vermeiden lassen.
"Unbürokratisch, kostenlos und anonym." Bei Bedarf werden die Patient(inn)en an niedergelassene Ärzte und Krankenhäuser in Stuttgart weitervermittelt.
(Foto: Katharina Meier)Eine Sozialarbeiterin berät in Fragen rund um die jeweilige Lebens-situation.
Die 27 Ärztinnen und Ärzte, Krankenpfleger(innen), Dolmetscher(innen) und ein Buswart arbeiten alle ehrenamtlich. Drei hauptamtliche Sozialarbeiterinnen koordinieren und begleiten das Projekt.
Gemeinsam mit Ambulante Hilfe e.V. führen wir die Einsätze des MedMobil in Stuttgart durch. Mit einer breiten Trägerschaft können Patient/-innen bedarfsgerecht an die vielfältigen Kooperationskontakte vermittelt werden. Das Ziel: Patienten wieder in das medizinische Regelsystem zu integrieren.
Ein Beispiel aus der unserer Praxis:
Zum Beispiel Robert:
Robert T. ist wohnungslos. In eine reguläre Arztpraxis geht er nicht gerne, weil er sich dort nicht gut behandelt fühlt. Er hat Angst vor offen gezeigter Ablehnung. Aber wenn die rollende Praxis von Ärzte der Welt kommt, ist Robert T. regelmäßig da. „
Ich hatte vor zwei Jahren eine schwere Operation und brauche immer noch Nachbehandlungen. Hier schauen die Ärzte, ob alles in Ordnung ist.“